pákos lieder

biografie

Unsere mutter hatte fünf kinder, ich lag genau in der mitte
(dritte kinder sind meist etwas anders, speziell und besonders)
unsere mutter spielte akkordeon, leider hatte sie kaum zeit dafür.
wenn sie aber doch einmal in die tasten griff und den blasebalg bewegte,
wurde das für mich zum inbegriff von nähe, zuwendung und gefühlter liebe.
musik = liebe; und die volkslieder, welche unsere mutter sang, die ich lernte,
aufsog und später selbst sang, waren meine ersten liebesbekundungen.

ganz wichtig wurden für mich die geschichten, märchen und erzählungen, die auch in den texten der volkslieder eine besondere rolle spielen. so auch in den texten von Wilhelm Müller, welche die grundlage für Schuberts Winterreise bilden und die für mich in den fundus der volkslieder gehören.
so entstand 2005 das erste programm in der Yenidze Dresden, mit texten und märchen von Hans-Christian-Andersen und volksliedern in meinen eigenen bearbeitungen, und meine erste solo - CD mit volksliedern.
(„Der Rosmarienbaum“ / Okttober 2013 audiolois Dresden)
unsere mutter sagte nach der premieren - veranstaltung mit leuchtenden augen zu mir, dass sie alle lieder hätte mitsingen können – keine frage. die premiere des zweiten stücks in der Yenidze „das purpurrote segel“ im sommer 2006, nach einer erzählung von Alexander Grin, erlebte unsere mutter leider nicht mehr, aber es hätte ihr sicher gefallen.

ein erstes gedicht in sächsischer mundart verfasste ich mit elf jahren:
„wandordach vun mir“, ich fand es einfach nur lustig, trug es in der klasse vor und genoss meine erzeugten lacher. von Lene Voigt erfuhr ich erst nach der vereinnahmung von westlicher seite, welche auch gleichzeitig das ende meines musikerdaseins (beruflich) bedeutete. willkommen im kapitalismus.
ich hatte in Dresden, abteilung TUM, gesang studiert und konnte ganz gut
zu DDR-zeiten vom tingeln in country&folk-bands leben. Jetzt lockte die große weite welt und ich wollte zum musical. meine augen waren blau genug, um
sogar in Hamburg als „Phantom“ vorzusingen. ich wäre so gern der „Tod“ bei „Elisabeth“ gewesen. jahre später besuchte ich ein Lene-Voigt-Program, es war nicht so besonders, aber immerhin wurde ich dazu angeregt, mich näher mit ihren texten zu befassen und so entstanden die lieder zu Lene-Voigt-texten und ein weiteres programm für die Yenidze.

Seit dem 13.04.2019 gibt es in Meißen eine neue veranstaltungsreihe und ich kann nur hoffen, dass unser atem und unsere kraft noch lange hält. „wir singen“
in einem kleinen, von Tilo Schiemenz eingerichteten kleinkunst-theater auf der
dresdner strasse in Meißen fanden 2019 drei gut besuchte veranstaltungen statt.
Peter Braukmann, Tilo Schiemenz und ich, drei typen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, präsentieren auf einer bühne gemeinsam und doch jeder mehr oder weniger solistisch seine lieblings-volkslieder im weitesten sinn – und
das publikum darf mitsingen (wenn es will)